Ein Plädoyer für Michael Lemke und seine Jungs und mein kritischer Rückblick: Wheel Devils setzen seit 2021 Maßstäbe, prägen die Rad-Bundesliga. Sie sind Beweis erfolgreicher Berliner Nachwuchsarbeit. Nun wenden sich alle Akteure anderen Herausforderungen zu. Trägerverein Wheel Divas e.V. beendet sein Nachwuchsprojekt mit Option.
Fazit: Wheel Devils sind ein Erfolg.
Nach mehr als 2 Jahren zieht der Trägerverein Wheel Divas e.V. ein erfolgreiches Resümee. Der Vorstand Wheel Divas e.V. fasst die 2 Jahre zusammen:
Die Entscheidung zu Gunsten der Junioren ist so richtig wie das geplante Ende. Wir geben die Junioren nun in gute Hände der Altersklasse U23. Sie gehen dort ihren weiteren erfolgreichen Weg.
Die Regionale Zielvereinbarung wird nicht eingehalten. Vertragspartner haben ihren Verpflichtungen nachzukommen: u.a. Bundesstützpunkt, Landesstützpunkt, Berliner Radsportverband, Landessport Berlin. Die 100%-ige Unterhaltung eines vereinsübergreifenden Bundesligisten gehört nicht zu den Kernaufgaben eines Vereins.
Renngemeinschaften in höheren Ligen sind mehr Radsport. Es sind kleine Firmen. Sie verkaufen Marketing zu Gunsten von Sponsoreneinnahmen. Das ist ein Lernfeld.
Wheel Divas behalten das Thema Devils und männlich weiter im Auge. Aktuell nehmen Stephan Leuendorff und Ronny Grähn- Böttcher den Staffelstab auf.
Das einmalige Engagement
Aus meiner Sicht spricht fast alles gegen ein Engagement für die Junioren. Eines dafür: Es zu tun, den Jungs eine Chance zu geben. Diese Entscheidung ist bis zum Schluss eine richtige.
Warum? Keine Unterstützung, keine Aufmerksamkeit, Desinteresse, Ignoranz - das umschreibt die Verhältnisse zu denjenigen, die die Junioren verantworten, sich zur Unterstützung verpflichten. Für die Junioren sind das die Phantome: Bundesstützpunkt, Landessportbund Abteilung Leistungssport, Berliner Radsportverband. Der Anteil des organisierten und hauptamtlichen Sports bleibt weiter bei 0. So ist unsere Unterstützung für die Junioren allenthalben eine Notlösung zu Gunsten des Radsports, vorrgangig der Berliner Junioren.
Der Wheel Divas e.V. ist ein Frauenradsportverein. Kein einziger Junior zieht eine Lizenz über uns, kein einziger ist Vereinsmitglied. Wir geben, die Jungs fahren. Sie agieren vereinsautarc. Die Konstellation ist nicht für Dauer, kann nur temporär sein. 2023 investieren wir als Radsportverein knapp 100.000 EUR in "vereinsfremde" Fahrer. Das ist bundesweit bundesweit einmalig, ein Novum.
Für und Wider für den Wheel Divas e.V. - Licht und Schatten
"Viel geschrieben, noch mehr ge- und zerredet und am Ende stand ich wie in den letzten 10 Jahren mit meinen Jungs allein da." So beginnt der 1. Blogbeitrag der Devils. Geschrieben hatte ihn der sportlichen Leiter Michael Lemke. Michel Lemke steht nicht mehr allein da, seine Devils sind in allen Punkten ein Gewinn.
Coole Typen, cooles Team, starker Markenauftritt. Die Devils sind unstreitig ein Hingucker. Zwischenzeitlich mit vielen sehr engagierten Eltern. Und alle Renner entwickeln sich weiter. Das ist die Hauptdsache. Sie schlagen sich wacker, ein 6. Platz in der Rad-Bundesliga in 2023 ist ein profundes Zeugnis.
All das Erreichte ist den jeweiligen Heimatvereinen, dem MRC Marzahn, dem Ehrenamt, den Eltern und dem Frauenverein Wheel Divas zuzuschreiben. Dafür herzlichen Dank! Das ist nicht selbstverständlich. Und zu einem Erfolgsprojekt gehört immer auch eine Auswertung. Nach zwei Jahren Erkenntnisse im Männerradsport hier nun meine Evaluation mit dem Stärken und den weniger starken Seiten.
Erreichtes | Potential |
|
|
|
|
|
|
|
|
Ideen und 2024
Es gibt natürlich Ideen für eine Saison 2024, dann in der U23/ Männer. Es gibt sie, die sehr guten Gespräche mit vielen, so u.a. Sportlichen Leitern, erfolgreichen Alt- Sportlern, noch erfolgreicheren Trainern, einigen Mannschaften und einem Bundesstützunkt. Diese seit einem Jahr immer wieder laufende Kommunikation mit Treffen, Telefonaten und Emails sind getragen vom Gedanken eines professionellen Teams. Alle Konstellationen stehen auf dem Prüfstand. Die wichtigste Frage: Können Ergebnisse unserer Evaluierung umgesetzt werden, wo gibts Verbesserungen? Und wenn die Qualtität weder zu halten noch zu verbessern ist, macht dann eine neue Saison Sinn? Ich denke nein. Auch deshalb, weil U23 und Männer ein weiterer Quantensprung ist.
Die nun schon fast großen Devils
Wheel Devils sind 2 Jahre lang als Junioren ein sehr cooles Team für
Janne John, RV Lichterfelde-Steglitz, BER
Yannick Schaffrath, Berliner TSC, BER
Emil Rieve, SC Berlin, BER
Philipp Selbmann, MRC Berlin, BER
Laurin Stein, MRC Berlin, BER
Ole Finger, Dessauer RC, SAH
Maximilian Michael, RSV Blankenfelde, BRA
Lennard Insam, FRC 90, BRA
Linus Hemmer, PSV Rostock, Meck- Pom
Danke und Erinnerung
Der Wheel Divas Vorstand bedankt sich für eine aufregende Zeit. Dem schließen sich Sponsoren, allen voran Zweirad Center Stadler Berlin, M4Energy und Dr. Hermann Unternehmensgruppe an. Sie danken für das Engagement, die sportlichen Leistungen und die Aufopferung, den Mut zum Grenzenüberschreiten. Wir wünschen den Fahrern für die Zukunft in den neuen Teams alles Gute, viel Erfolg. Es wäre uns eine Freunde, wenn die Zeit in guter Erinnerung verbleibt und sind stolz, "Micha seine Jungs" ein Stück im Leben begleitet zu haben.
Es wäre uns eine Freunde, wenn die Zeit in lebhafter und positver Erinnerung verbleibt. Wir sind stolz "Micha seine Devils" ein Stück im Leben begleitet zu haben.
Die Marke Wheel Devils wird bleiben, dem Nachwuchs und dem Radsport außerhalb der Rad-Bundesliga zugewandt orientiert sie sich ganz sicher neuen Aufgaben. Was es genau ist, darüber haben wir im Vorstand noch keinen Konsens gefunden.
Wie gings damals los? Perspektive,Hilfe, Unterstützer, Partner
Saison 2021 läuft ab. Michael nimmt mit mir Kontakt wieder einmal wegen der vakanten kids-tour auf. Er erzählt von weiter ausbleibender Unterstützung für und ein Arbeiten gegen "seine Jungs". Ratlosigkeit macht sich breit. Junioren der Alterklasse U19 benötigen hochwertige Wettkämpfe, im Kern die Rad-Bundesliga. Eine Perspektive ist nicht erkennbar. Wir treffen uns, sprechen mehr als einmal überAusgangslage, Ideen, Möglichkeiten, Chancen und Risiken
Ich nehme die Informationen mit, kommuniziere mit allen aus unserem Verein. Häufigste Antwort: Wir haben mit Jungs nichts am Hut, sind ein Frauenradsportverein. Weiteres Argument, wir sollten uns auf die geplante zweite Frauenmannschaft fokkussieren. Aber rettet die Junioren eine solche Einstellung? Bringt es Berlin weiter? Sind wir mit dieser Meinung dann besser als die kritisierten Sportverweser? Wheel Divas e.V. beschließt: Wir suchen zunächst nach Pro und Kontra. Dann entscheiden wir. Es gibt viele Gründe gegen ein Engagement und eines dafür, es einfach zu tun.
Konkreter wird es im Spätherbst 2021. Wir erstellen eine Jahresplanung. Dem folgt 09.12.21 ein Grundsatzgespräch u.a. mit unserem Ausstatter Zweirad Center Stadler. Wir wollen es professionell machen, suchen den Austausch. Unser Engagement soll Logistik, Bekleidung, Ausrüstung, laufende Kosten Leistungssport und Infrastruktur wie z.B. technische Wartung umfassen. Und es bleibt weiter spannend, ob ich Sponsoren und Unterstützer ins Boot holen kann. Letztlich fehlt es an einem Sponsoren- und Marketingkonzept und an einer Umsetzung.
Saison 2022 - Die Entscheidung
Die verpflichtende Unterstützung u.a. vom Berliner Radsportverband bleibt aus. Sie beträgt exakt: 0 EURO. Wheel Divas tritt ersatzweise als Sponsor und Unterstützer das Juniorenteam auf, vermag das meiste Materielle sicher zu stellen. Nun haben die Devils eine solide Basis. Sie werden sich gleichwohl weiter eigene Strategien für weitere notwendige Dinge überlegen müssen. Ein Grundsatz auch für das Jahr 2023. Uns so fangen wir dann Anfang 2022 endlich an, alles mit Hochdruck und schnell. Marke, Öffentlichkeitsarbeit, Marketing wird mit dem Wirtschaftskreis erörert. Sie erwarten ein hohes Maß an Quantität und Qualität in der der Öffentlichkeitsarbeit und im Marketing, einen professionellen Gesamteindruck.
Nun hat der der Wheel Divas e.V. zwei Bundesligamannschaften. Hauptaufgabe im Referat Leistungssport ist die Rad-Bundesliga. Das bleibt im Frauenbereich nicht ohne Konsequenzen. So folgt ein Vorstandsbeschluss, unserem weiblichen Nachwuchsprojekt mit 2. Frauenmannschaft einstweilen abzusagen. Ab Februar übergibt unserer Verein dem Teammanager Michael Lemke sukzessive Material, Ausstattung und Logistik.
Es beginnt mit einem Ford Transit. Er wird von unserem Sponsor Polyprint professionell gelabelt. Dem folgen weitere Dinge wie u.a. eine Tankkarte. Den Markenkern Wheel Devils lässt der Wheel Divas e.V. durch Designer Christian Ulm erarbeiten. Auch diese
Marketingmaßnahmen ist vertragsgemäß in alle Richtungen abzustimmen. Es folgt die Gestaltung der Devils Bekleidung Marke Alé. Ausstatter Zweirad Center Stadler unterstützt im technischen Bereich. Im März folgen Helme vom Sponsor Briko, Freizeitbekleidung von MACRON und und und. Die Internetseite wird ganzjährig betreut. Micha´s Verein steuert seinen PKW in den Dienst der Bundesliga bei. Weitere Ergänzungen kommen von Eltern und Unterstützern.
Die Saison läuft an. Michael müht sich, alles unter seinen Hut zu bekommen. Wir spüren, es wird eine sehr, sehr hohe Herausforderung: Teammanager, Trainer, sportlicher Leiter, Kommunikationsleiter, Leiter Sportinfrastruktur, Logistikchef, Marketing... Und ja, er hat noch einen eigenen Radsportverein, ist dort Vereinsvorsitzender. Jeder verlangt 100% und kein Personal. Was bleibt das auf der Strecke?
Die Devils fahren international und national, fahren die Rad-Bundesliga. Und sie fahren immer besser. Sie erreichen einen 12. von 18 Mannschaften. Beste Platzierung ist Rand 7 bei 31. Spee Cup | Deutsche Meisterschaft Mannschaftszeitfahren. Der Plan geht auf, jedenfalls im Bereich Leistungssport, so sehe ich das. Die Jungs fahren, sie fahren für Berlin und entwickeln sich. Das ist gut.
Es fehlt an einer geeigneten Außendarstellung und Kommunikation. Es folgen Nachfragen an mich, unangenehm bisweilen wird ein Unverständnis ausgedrückt. Die Welt fühlt sich schlecht informiert, integriert über die doch so gute Arbeit. Zitat eines Berliner Sponsors: ".... die nehmen und geben nichts." Das ist nicht richtig, aber eine Sicht. Für mich sind das toxische K.-O.-Tropfen in der Zusammenarbeit mit den Geldgebern.
Wie jedes Jahr folgt auch bei den Devils die Auswertung der Saison 2022. Chefin Sina und ich geben Michael viele Rückmeldungen. Die Wichtigste: Marketing ist so wichtig wie der Sport. Und Michael kann nicht auf allen Hochzeiten tanzen, auch das eine Rückmeldung. Außendarstellung, Kommunikation, Marketing bleibt hinter den Möglichkeiten und Erwartungen zurück. Ich empfehle Teammanager Michael, sich im Bereich Öffentlichkeitsarbeit personell zu verstärken. Und wir denken weiter. Es kommt zu verschiedenen Gesprächen mit dem Ziel eines fusionierten U19/U23/ Männer- Teams. "Ein fester Vorsatz ist das wichtigste Instrument für Erfolg", schreiben wir im Blog 14.10.22. Weiter "Gleichwohl die Voraussetzungen für eine professionelle Infrastruktur nicht gegeben sind. ... Auch wenn nur wenige Bausteine für die Saison fehlen, sie fehlen." An diesen Worten halten wir weiter fest und suchen sie, die Bausteine. Diese Kommunikation begleitet mich bis Oktober 2023. Mit dabei Bundesstützpunktleiter, erfahrene Radsportlern und Teamchefs, Sponsoren, Unterstützern. Alles große, interessante Menschen, mit Sinn für die schönste Sportart, mit Ideen.
Keine Saison 2023 für die Berliner Jungs?
Der Vorstand der Wheel Divas tagt im Spätsommer 2022. Wir diskutieren die Ergebnisse unserer Evaluierung mit den Devils. Besserungen werden versprochen, eine personelle Ertüchtigung durch die Devils selbst in Aussicht gestellt.
Die so wichtige Öffentlichkeitsarbeit ist den Sponsorenanforderungen anzupassen.
Gemeinsam trifft der Vorstand die Entscheidung: Wheel Devils machen 2023 weiter. Damit nicht genug: Wir erhöhen unser Engagement. Mitte Oktober organisiert das Devils- Team eine kick-off- Veranstaltung.
„Der Wettkampf ist der einfache Teil. Hinter den Kulissen findet die Arbeit statt, die notwendig ist, um den Wettkampf zu schaffen.“ *
Die Kick-off Veranstaltung Saison 2023 im Herbst 2022 ist gut, mit sehr vielen Fragen und Antworten. Fahrer und Eltern und Teammanager Michael Lemke sind dabei. Ich führe zu Grenzen unseres Engagement, Gegenleistungen und Zuwendungen aus.
Wheel Divas übergeben wie versprochen April 2023 die 12 SCOTT Addict RC Pro HMX - Teamräder. Das ist in der Berliner Juniorengeschichte einmalig. Dazu gibts Wartung und Instandsetzung, Verschleißmaterial, weiteres Equipment. Die wirtschaftliche Last trägt der Wheel Divas e.V. mit dem Hinweis: Unser Engagement ist keine Kasko- Lösung! Ein hohes Engagement von Fahrern, Eltern und nicht zu letzt vom Teamchef Michael ist weiter gefordert. Das Marketing ist vertragsgemäß zu erfüllen.
Die Saison läuft gut an. Wheel Divas bezahlen die Anmeldung für die Rad-Bundesliga, der Vorstand ist guter Dinge. Micha´s Vorsätze, meine Ideen, folgerichtige Ansätze aus gemeinsamer Analsye Saison 2022- alles geht in die richtigte Richtung. MIcha´s Jungs u.a. wie Yannick - Schaffrath, Philipp Selbmann, Ole Finger fahren beim Westsachsenklassiker - 80. Sachsenringradrennen in Hohenstein-Ernstthal schon ein erstes achtsames Ergebnis ein.
„Ich weiß nicht immer, wovon ich rede, aber ich weiß, dass ich Recht habe.“ **
Niemand möchte einen Sponsor verlieren. Die Akquise dauert Jahre, die Kündigung 5 Minuten. Die Devils sind Vorbild, Radsporteam und vertragsgemäß vor allem Werbepartner. Den Ansprüchen gleichermaßen gerecht zu werden, stellt die Devils vor hohe Anforderungen.
Die Devils verkaufen sich sportlich gut. Ich verfolge viele gute bis sehr gute Rennen. Parallel die Kommunikation bleibt mühsam, wird spärlicher, ebbt ab, bleibt aus.
Das Marketing schrumpft. Auf der Internetseite erscheinen ab Mai nur 7 Beiträge: Auch facebook und instagram- Reichweite gehen auf unter 50% des Vorjahres zurück. Lust wandelt sich in Last. Beschwerden der Sponsoren folgen, der Gesamtauftritt gerügt: u.a. Zustand des Teamsbuss, einzelne unterlassene Nutzung der SCOTT- Teamräder oder Pflegezustand, Kommunikation. Das ist unglücklich. Ich versuche, zu schlichten, zu erläutern, kommuniziere in alle Richtungen, häufig und lange. Sponsoren sehen im Vergleich zu den Wheel Divas bleibt das Devils- Marketing zurück. Warum das so ist? Es ist vor allem eine Frage Organisation, Kapazitäten, Fähigkeiten. Ich habe keine Zeit, höre ich. Dieses Rechthaben reicht vielleicht im Vereinsleben, es kann nicht für eine fast professionelle Renngemeinschaft gelten
Die postive Nachricht: Die Jungs sind weiter gut unterwegs. Sie geben sich sehr unterschiedlich Mühe, das Manko mit ihren eigenen sozialen Medien auszugleichen. Eine sehr gute Sache! Zeigt es, wenn wir wollen, dann gehts auch.
Die Erkenntnis: ein Bundesligateam ist keine Einmannshow.
Ich suche wiederholt den Austausch mit Michael. Meine Kommunikation auch mit unseren anderen Sponsoren kostet sehr viel Zeit, hält Vorstand, Referate und mich vom Frauenradsport und Vereinsarbeit ab. Der Streßpegel ist hoch. Wir können nicht helfen, haben ein eigenes Team, eigene Veranstaltungen, ein Bildungsprojekt. Dennoch spielen wir immer mehr Springer, hier mal ein Rad, da mal Öffentlichkeitsarbeit oder ein Orgathema. Unsere Kapazitäten lassen nur das Geben von Hinweisen zu, wie die Dinge wieder in das Lot zu bringen wären. Das Tun läge in Verantwortung der Devils. Gleichzeitig sehe ich, Michael Lemke ist am Ende seiner Möglichkeiten: organisatorisch, personell und gesundheitlich. Bitter zu sehen, dass keiner von uns einzuschreiten in der Lage ist.
Die Erkenntnis: Ein Bundesligateam ist keine Einmannshow und der Tag hat 24 Stunden. Zum Vergleich: zu besten Zeiten hatte das KED- STEVENS- Team aus Berlin 3 Hauptamtliche und damit 120 Arbeitsstunden pro Woche verfügbar. Den Junioren steht einzig Michael Lemke, die ehrenamtlichen Eltern und das nur einschränkt zur Verfügung. Von alledem, soweit verstanden, erfahren die Jungs und Eltern weitestgehend nichts.
Ich organsiere eine Wildcard für die Oderrundfahrt. Eine tolle Veranstaltung, eine spannende Rundfahrt für die Jungs. Ich freue mich, die Devils im Getümmel zu sehen. Sie schlagen sich wacker. Die Entscheidung ist richtig, sie als Junioren die Männerluft schnuppern zu lassen.
Zum 27.07.23 entscheidet der Divas- Vorstand die Unterstützung an das Devils Team einzustellen. Bekleidung und Ausrüstung, mithin alle Räder stehen bis zum letzten Rennen der Rad-Bundesliga, dem Sauerländer Bergpreis in Wenholthausen am 16.09.2023 zur Verfügung. Mit diesem Beschluss schützt der Wheel Divas- Verein seine Kernsparte, den Frauenradsport der Rad-Bundesliga. Gleichwohl ist es meine schwerste Entscheidungen seit Vereinsgründung 2017.
Die Devils erreichen in der Rad-Bundesliga ein beachtliches Ergebnis. Der Platz 6 von 16 Mannschaften zeigt das Potential, die unglaubliche Leistungsentwicklung der Mannschaft. Ich meine, ein 4. Platz wäre sicherlich drin gewesen, fehlen in Rückblick auf Unfälle und Krankheiten doch nur 10 Punkte.
Trotzburg Michael Lemke
Michael ist seit Jahrzehnten in der Berliner Nachwuchsarbeit eine wichtige Konstante. Viele sehr gute- bis Weltklassefahrer kommen aus seinem Beritt. Michael ist unbequem, bisweilen eigensinnig, mit störanfälliger Kommunikation, vielfach und viel zu oft Solist, wenn es um seinen Radsport geht. Seine Charakterzüge zum Überleben im Berliner Verein- und Verbandsgeklüngel sind mir bekannt. Genau sein Agieren sichert nicht nur einer kids-tour jahrzehntelang das Überleben. Von 36 Berlin Vereinen machen 10% nachhaltige Nachwuchsarbeit, noch weniger gemäß Regionaler Zielvereinbarung. Für die Junioren fühlt sich keiner verantwortlich. Ein Mann wie Micha machts einfach, nach bestem Wissen. Dafür zolle ich Respekt, Anerkennung und Lob!
Als damaliger BRV- Schatzmeister besorge ich 2020 immense Fördermittel, stelle nach 20 Jahren Ehrenamt den einzig noch wirklich tätigen Stützpunkttrainer Michael Lemke hauptamtlich ein. Nach meinem Weggang geht auch er, zerwirft sich mit Verantwortlichen: Präsident, Fachwart Strasse, Leiter Bundesstützpunkt, Leiter Leistungssport Landessportbund Berlin: erfolgreiche Nachwuchsarbeit versus Mängelverwaltung. Sportlern drohen abzuwandern, die kids-tour droht auszufallen- die Trotzburg auf Lösungssuche, gegen Schwätzer, Narzisten und Mängelverwalter heißt "Lemmi".
Wo viel Licht, da viel Schatten. Ich kann mit den Schattenseiten gut leben, gelegentlich sind sie sehr bereichernd.
Die Erkenntnisse für Berlin lauten: 120 Stunden pro Woche benötigt ein Bundesligateam.
Danke, es ist mir ein Fest, dabei gewesen zu sein.
"Ein fester Vorsatz ist das wichtigste Instrument für Erfolg ....Gleichwohl die Voraussetzungen für eine professionelle Infrastruktur nicht gegeben sind. ... Auch wenn nur wenige Bausteine für die Saison fehlen, sie fehlen." An diesen Worten halten ich weiter fest. Solange 120 und mehr Stunden für den weiteren Ausbau der männlichen Struktur fehlen, ist die Entscheidung hier und heute richtig, ade´zusagen und vielleicht auf wiedersehen.
Denn es gibt eine Antwort, Micha, Sina, ich - wir finden sie aktuell noch nicht. Ich bin mir sicher, das Weitersuchen wird zum Erfolg führen. Unsere Türen sind offen wie unsere Gedanken.
Danke, es ist mir ein Fest, dabei gewesen zu sein. Danke an Michael, seine Jungs und alle Unterstützer, die leisen wie die lauten.
Nachtrag: Meine Sicht ist eine Sicht. Nur der sachliche Leser vermag den Sinn meiner Note zu erkennen: Ein ehrlicher Nachruf ist eben keine Lobhudelei. Es ist Licht und Schatten. Und alles Erreichte spiegelt unser ich wider wie das Nichterreichte. Das allein zu schreiben macht niemanden zu einem schlechten Menschen. Im Gegenteil. Es zeigt den Mut, die Dinge anzupacken.
*Usain Bolt
**Muhammad Ali
***Ted Sundquist, American-Football-Spieler.
Comentarios